Sportwart Frank Hillmer konstatierte nach dem erfreulichem Meisterschaftsverlauf Sachsens Hoffnungen für die DM der Männer. Leider nahmen eine Reihe von nominierten Athleten die Berufung durch den Landesverband Sachsen nicht wahr. Vorrangig berufliche Zwänge aber auch eine Verletzung verhinderte die Fortsetzung des eingeschlagenen Weges.
Markus Finke aus Döbeln (81kg) und der Chemnitzer Ronny Beblik (52kg) starteten in Niederbayern.
Mit etwas Losglück ging Markus ins Viertelfinale gegen den Boxer aus NRW, Elvis Hetemi. Vor Jahren im Bundesligaduell für Nordhausen konnte er einen Sieg einfahren. Am Donnerstagfrüh gelang Elvis eine deutliche Revanche. Bereits in Runde 1 machte er alles klar. Schade für Markus, hatte er sich doch auf einen Sieg und die dann mögliche Medaille eingestellt.
Im Limit bis 52 kg starteten 4 Kämpfer, unser Ronny Beblik lies seinen Halbfinalgegner keine Chance. Der Hamburger, groß und schlank konnte Ronny keine Parolie bieten. Sein schärfster Konkurrent Hamza Touba lies aber auch nichts anbrennen gegen den Bayern. Somit war das Finale erneut mit den beiden Favoriten am Sonnabendabend, 17 Uhr perfekt.
Ronny startete überlegt aber auch sehr intensiv ins Kampfgeschehen.
Runde 1 sollte somit an die rote Ecke gehen, dies war ein Trugschluss. Noch besser gelang im der Start in Runde 2, jedoch konnte er dieses Niveau nicht die 3 Minuten durchstehen. Einige klare Konter und gute Gegenangriffe von Touba waren ebenso erfolgreich. Diese Runde war sicher ausgeglichen, aber auch Vorteile für Hamza sichtbar. In Runde 3 startete Ronny erneut kampf- und siegorientiert. Rangeleien, Festhalten und Unterbinden durch Hamza sowie Halb- und Nahdistanzaktionen Beider erbrachten kein schönes Bild.
Wiedersprüchlich zum internationalen Bewertungsgebaren gab es einen Punktsieg für Hamza Touba. Viele Fach- experten, vorallem die Sportwarte anderer Landesverbände sowie das neue dbv- Trainerkompetenzteam bemängelten diese Entscheidung und sprachen sich persönlich für eine Weiterführung von Ronny Beblik im internationalen Wettbewerb aus. Eine Motivation für Ronny ist so auf die Dauer schwer organisierbar.
Ein Verband mit internationalen Leistungsanspruch weiß dies und wird aktiv dran bleiben.
Die AIBA nutzte diese DM für die Prüfung von neuen Sterne Kampfrichtern. KARI aus den Niederlanden, aus Österreich und Rußland waren im Geschäft. Auch unser Erik Zimmer, einer von 11 Deutschen, stellte sich den anspruchsvollen Prüfungen der AIBA, die Prüfexperten aus England und Polen einsetzten.
Der russische KARI, einer der Besten am Ring, wertete übrigens alle 3 Runden für Ronny, leider wurde er vom Boxing Scoring System (Boxpointer) nicht berücksichtigt, in dem Fliegengewichtsfinale. Der Ausrichter, der Boxclub Straubing leistete erneut eine sehr tolle Arbeit, die sonstigen sportlichen Leistungen waren ansprechend, es gab einige Überraschungen.
Olaf Leib – Landestrainer